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Landarztquote – Dein Weg zum Medizinstudium mit Sinn

Beruf, Medizinstudium 10 Min Lesezeit

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Landarztquote ist ein Weg ins Medizinstudium auch ohne Top-Abischnitt.
  • Du verpflichtest dich zu zehn Jahren Tätigkeit als Hausärztin oder Hausarzt in einer ländlichen Region.
  • Bis zu 7,8 % der Studienplätze werden über die Landarztquote vergeben.
  • Bewerbung läuft über Landesportale mit Tests, Nachweisen und Motivation.
  • Bei Vertragsbruch drohen Rückzahlungen bis zu 60.000 Euro.

Was ist die Landarztquote?

Die Landarztquote eröffnet engagierten Bewerber:innen die Chance auf einen Medizinstudienplatz – insbesondere für Bewerber, die sich bewusst für eine hausärztliche Tätigkeit im ländlichen Raum entscheiden und auch ohne perfekten Abischnitt. Das Ziel ist klar: Regionen, in denen dringend Ärzt:innen fehlen, sollen gezielt unterstützt werden. Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen, Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz vergeben bereits zwischen 5 und 7,8 % ihrer Plätze im Medizinstudium über diese besondere Quote. Du bewirbst dich zusätzlich zum klassischen Hochschulstart-Verfahren über ein eigenes Landesportal und hast damit echte Zusatzchancen auf einen Studienplatz.

Mit deiner Bewerbung verpflichtest du dich, nach dem Abschluss des Studiums und der Facharztausbildung mindestens zehn Jahre lang als Hausärzt:in in einer unterversorgten Region deines Bundeslandes tätig zu sein. Dafür unterschreibst du einen öffentlich-rechtlichen Vertrag. Wer diesen Weg wählt, zeigt nicht nur Einsatz für die eigene Karriere, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Die Landarztquote richtet sich an alle, die mit Leidenschaft Medizin studieren möchten – und bereit sind, Verantwortung dort zu übernehmen, wo sie am dringendsten gebraucht wird.

Wer kann sich bewerben und wie funktioniert das Bewerbungsverfahren?

Wichtig sind nicht nur die formalen Voraussetzungen, sondern vor allem Motivation, Praxiserfahrung und der klare Wunsch, in ländliche Gebieten als Hausärzt:in tätig zu werden. Hier erfährst du, wer sich für Medizin Studienplätze aus diesen Beweggründen bewerben kann und wie das Verfahren abläuft.

Ablauf des Verfahrens:

SchrittBeschreibungWichtig zu wissen
1. Bewerbung über das LandesportalRegistrierung im Landesportal und Einreichen von:AbiturzeugnisLebenslaufMotivationsschreibenNachweisen über berufliche Erfahrung (z. B. FSJ, Pflegeausbildung)Ggf. Nachweis über einen absolvierten StudierfähigkeitstestDer Bewerbungszeitraum beginnt meist im Frühjahr für das folgende Wintersemester. Beispiel: In Sachsen-Anhalt endet die Frist regelmäßig am 31. März.
2. Schriftliche und ggf. mündliche AuswahlVorauswahl anhand der eingereichten UnterlagenGgf. Einladung zu einem AuswahlgesprächGgf. Teilnahme an einem Studierfähigkeitstest (z. B. TMS oder spezieller Landarzt-Test)Die Tests prüfen wissenschaftliches Arbeiten, Motivation, Sozialkompetenz und teilweise medizinisches Basiswissen.
3. Auswahlentscheidung und PlatzvergabeErstellung eines Rankings auf Basis der AuswahlkriterienStudienplatzvergabe nur bei Unterzeichnung des Landarztquote-VertragsDer Platz gilt nur bei Vertragsunterzeichnung. Die Landarztquote richtet sich bei der Bewerberauswahl gezielt an engagierte Bewerber:innen – nicht nur an die mit der besten Abiturnote.

Voraussetzungen für die Bewerbung:

KriteriumDetails
Formale VoraussetzungenGültige Hochschulzugangsberechtigung (z. B. Abitur)
AbiturnoteBewerbung auch mit einem Schnitt von 2,0 oder schlechter möglich
ZusatzqualifikationenAusbildung im Gesundheitswesen, Pflegeerfahrung, FSJ, Ehrenamt
MotivationNachweisbares Interesse an der hausärztlichen Tätigkeit in ländlichen Regionen (Motivationsschreiben)
EignungstestsTeilnahme an speziellen Tests möglich (je nach Bundesland)
Beruflicher HintergrundBewerbungen von Studienabbrecher:innen, älteren Bewerber:innen und Berufserfahrenen ausdrücklich erwünscht
BesonderheitFokus auf echte Überzeugung für den Beruf, nicht nur auf die Abiturnote

Deine Chance auf einen Medizinstudienplatz – so läuft das Auswahlverfahren

Das Auswahlverfahren ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt, folgt aber meist einem mehrstufigen Punktesystem. Das Ziel ist Bewerberinnen und Bewerber auszuwählen, die sowohl fachlich als auch menschlich für den Beruf der Allgemeinmediziner:in geeignet sind – insbesondere in ländlichen Gebieten.

Typische Bestandteile der Auswahlbewertung für Medizinstudienplätze:

1. Abiturnote

Sie wird meist nur schwach gewichtet, z. B. mit 10 – 20 % der Gesamtpunktzahl. Damit haben auch Bewerber:innen mit einem 2er- oder sogar 3er-Abischnitt reale Chancen.

2. Studierfähigkeitstest

Viele Länder führen einen Test durch, der deine Eignung für das Medizin Studium überprüft. Der Test deckt Themen wie logisches Denken, naturwissenschaftliches Verständnis und medizinisches Grundwissen ab. Sein Anteil am Gesamtwert kann bis zu 50 % betragen.

3. Berufliche Erfahrung

Tätigkeiten im Gesundheitsdienst, abgeschlossene Ausbildungen (z. B. MTA, Pflege), FSJ oder andere praktische Erfahrungen fließen oft mit 30 – 40 % Gewichtung in die Bewertung ein.

4. Persönliche Motivation

In Form eines Bewerbungsbogens, eines Essays oder sogar eines Interviews musst du darlegen, warum du als Hausarzt oder Hausärztin in ländlichen Regionen mit einem Mangel an Hausärzten arbeiten möchtest – und was dich dafür qualifiziert.

Das Ergebnis des Auswahlverfahrens entscheidet, wer einen der limitierten Studienplätze über die Landarztquote erhält. Wichtig: Diese Plätze sind oft heiß begehrt, da sie einen realen Studienstart auch mit schlechterem NC möglich machen.

Verpflichtungen für Landarztquote-Studierende: Dauer, Region und Rückzahlung

Nach dem Medizinstudium absolvierst du die reguläre Facharztweiterbildung – in der Regel in Allgemeinmedizin. In manchen Bundesländern ist auch Innere Medizin als Facharztrichtung zugelassen, sofern sie zur hausärztlichen Versorgung befähigt. Erst danach beginnt deine zehnjährige Verpflichtung: Du arbeitest als Hausärzt:in in einer vom Bundesland zugewiesenen Region mit Unterversorgung. Wünsche bei der Standortwahl können berücksichtigt werden, sind aber nicht garantiert.

Vertragsbruch, Rückzahlungen, Alternativen bei der Landarztquote

Hältst du die Verpflichtung nicht ein – etwa durch Abbruch der Facharztweiterbildung, Verzicht auf die Tätigkeit als Hausärzt:in oder vorzeitiges Ausscheiden –, musst du die erhaltenen Leistungen ganz oder teilweise zurückzahlen. Davon betroffen sind nicht nur der Studienplatz an sich, sondern auch mögliche Förderungen, die du während deines Studiums erhalten hast. Die Rückzahlungssummen können je nach Region erheblich variieren und liegen häufig zwischen 25.000 und 60.000 Euro. Zudem können dir dadurch Chancen auf weitere staatliche Förderungen oder berufliche Perspektiven verloren gehen.

Es gibt zwar Härtefallregelungen, etwa bei schwerer Krankheit oder der Pflege von Angehörigen. In solchen Ausnahmefällen kann der Vertrag angepasst oder aufgehoben werden – jedoch bleibt dies die Ausnahme, nicht die Regel.

Daher gilt: Die Landarztquote ist deshalb keine schnelle Abkürzung ins Medizinstudium, sondern ein bewusst eingegangenes, langfristiges Commitment für alle, die bereit sind, echte Verantwortung für die medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten zu übernehmen.

Welche Studienplätze werden vergeben – und für wen lohnt sich die Landarztquote?

Die Landarztquote bezieht sich ausschließlich auf das Fach Humanmedizin. Studieninteressierte für Zahnmedizin, Tiermedizin oder Pharmazie können dieses Verfahren nicht nutzen.

Die Studienplätze werden an regulären medizinischen Fakultäten vergeben, beispielsweise in Halle, Leipzig oder Göttingen. Inhaltlich unterscheidet sich dein Studium nicht vom klassischen Medizinstudium: Prüfungen, Praxisphasen und Klinikzeiten sind identisch. Der Unterschied liegt im klaren Fokus auf eine spätere Weiterbildung zur Fachärztin oder zum Facharzt für Allgemeinmedizin oder als hausärztlich tätige:r Internist:in – nicht auf spezialisierte Fachrichtungen oder Forschung.

Bundesländer mit Landarztquote im Überblick

Die Landarztquote ist kein bundesweites Verfahren, sondern wird von den einzelnen Ländern individuell organisiert. Zu den aktiven Bundesländern mit entsprechender Regelung gehören aktuell:

  • Sachsen-Anhalt
  • Bayern
  • Nordrhein-Westfalen
  • Rheinland-Pfalz
  • Sachsen
  • Mecklenburg-Vorpommern
  • Baden-Württemberg (Pilotphase)
  • Brandenburg
  • Niedersachsen

Die genaue Anzahl der über die Quote vergebenen Studienplätze variiert. Einige Länder vergeben nur eine Handvoll Plätze, andere haben 50 oder mehr pro Jahr im Angebot. Es ist also wichtig, frühzeitig auf den Webseiten der Landesministerien oder auf zentralen Infoportalen nachzusehen.

Mit der Landarztquote zum Medizinstudium – auch ohne Einser-Abi

Die Landarztquote eröffnet vielen Bewerber:innen neue Wege ins Medizinstudium – besonders jenen, deren Abiturnote für eine Direktzulassung nicht ausreicht. Wer mit echter Leidenschaft Ärztin oder Arzt werden möchte, findet hier eine faire und realistische Chance, seinen Traum zu verwirklichen.

Ein großer Vorteil: Deine Abiturnote hat im Auswahlverfahren der Landarztquote nur ein geringes Gewicht und macht meist nur 10 – 20 % der Gesamtbewertung aus. Das gibt auch Bewerber:innen mit einem Schnitt von 2,0 oder schlechter echte Perspektiven. Zusätzlich kannst du wertvolle Punkte sammeln, wenn du bereits Berufserfahrung im Gesundheitsbereich hast, eine abgeschlossene Ausbildung hast oder ein FSJ absolviert hast.

Tipps für deine Bewerbung über die Landarztquote

Die Bewerbung über die Landarztquote erfordert etwas mehr Planung und Eigeninitiative als der klassische Weg über Hochschulstart. Dafür kannst du mit der richtigen Vorbereitung deine Chancen deutlich erhöhen – auch ohne Einser-Abi.

Planungssicherheit für die gesamte ärztliche Laufbahn

Ein weiterer Pluspunkt: Du weißt bereits früh, wo deine berufliche Reise hingeht. Während viele Studierende erst im Praktischen Jahr oder während der Facharztweiterbildung ihren Weg finden, steht bei dir fest: Du wirst Allgemeinmediziner:in im ländlichen Raum.

Diese Klarheit hilft dir nicht nur bei der Studienwahl, sondern auch bei der finanziellen und familiären Lebensplanung. Einige Bundesländer bieten zudem zusätzliche Förderprogramme für Landarztquote-Studierende an – z. B. Zuschüsse für Blockpraktika oder Unterstützung bei der Niederlassung nach dem Studium.

Diese Punkte solltest du in deiner Entscheidung bedenken

Bevor du dich bewirbst, solltest du dir einige zentrale Fragen ehrlich beantworten:

  • Willst du wirklich Hausarzt oder Hausärztin werden?
  • Kannst du dir eine Tätigkeit im ländliche Regionen langfristig vorstellen?
  • Bist du bereit, dich für zehn Jahre vertraglich zu binden?

Wenn du alle drei Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, dann ist die Landarztquote eine attraktive Option. Sie bietet dir nicht nur einen alternativen Zugang zum Medizinstudium, sondern auch einen klaren Berufsweg mit gesellschaftlichem Mehrwert.

Recherchiere im Vorfeld genau:

  • Welche Fristen gelten in deinem Bundesland?
  • Gibt es spezielle Portale zur Bewerbung?
  • Wie läuft das Auswahlverfahren ab?
  • Welche Unterlagen musst du vorbereiten?

Achte darauf, dass du die Bewerbungsformulare vollständig und fristgerecht einreichst. Informiere dich frühzeitig auf der offiziellen Seite deines Bundeslandes, denn manche Bewerbungen erfordern auch einen Test oder ein Motivationsschreiben.

Persönliche Eignung und langfristige Motivation

Wenn du dich für die Landarztquote entscheidest, zeigst du mehr als nur Studienmotivation – du übernimmst Verantwortung für Menschen und Regionen, die dringend Ärzt:innen brauchen. In deinem Motivationsschreiben solltest du spürbar machen, warum du genau diesen Weg gehen möchtest.

Du musst kein „Landleben-Romantiker“ sein, aber die Realität kennen: Hausärzt:innen übernehmen oft eine Schlüsselrolle, arbeiten interdisziplinär und betreuen Familien über Generationen hinweg. Dafür braucht es nicht nur fachliches Können, sondern auch soziale Kompetenz, Kommunikationsstärke und Belastbarkeit. Bringst du das mit, stehen deine Chancen sehr gut.

Häufige Fragen zur Landarztquote

Welche Universitäten sind an die Landarztquote angeschlossen?

Die Studienplätze der Landarztquote werden an regulären medizinischen Fakultäten vergeben, mit denen dein Bundesland kooperiert – etwa in Halle, Leipzig, Göttingen oder anderen Standorten. Die konkrete Universität hängt vom jeweiligen Bundesland ab.

Kann ich parallel an anderen Verfahren (z. B. Hochschulstart) teilnehmen?

Ja. Du kannst dich zusätzlich über Hochschulstart bewerben. Die Landarztquote ist ein ergänzendes Verfahren und schließt eine Teilnahme an anderen Bewerbungsverfahren nicht aus.

Gilt das auch für den öffentlichen Gesundheitsdienst?

Nur indirekt. Wenn du im öffentlichen Gesundheitsdienst tätig sein möchtest, solltest du dich gezielt auf die Amtsarztquote bewerben. Die Landarztquote ist ausschließlich für hausärztliche Tätigkeiten im ländlichen Raum vorgesehen.

Was ist, wenn ich während des Studiums umziehe?

Kein Problem. Wichtig ist nur, dass du nach der Weiterbildung im vereinbarten Bundesland und Versorgungsgebiet arbeitest, mit der du den Vertrag geschlossen hast.

Was passiert, wenn ich die Facharztprüfung nicht bestehe?

Wenn du die Facharztprüfung nicht bestehst, kannst du deine Verpflichtung aus dem Landarztvertrag nicht erfüllen. In diesem Fall können Rückzahlungen der erhaltene Leistungen fällig werden.

Muss ich bestimmte Noten oder Leistungen im Studium erreichen?

Es gibt keine besonderen Leistungsanforderungen speziell für die Landarztquote. Du musst jedoch das Medizinstudium regulär absolvieren und die notwendigen Prüfungen bestehen, um zur Facharztweiterbildung zugelassen zu werden.

Bekomme ich während der Facharztausbildung Unterstützung oder Förderung?

In einigen Bundesländern gibt es Förderprogramme für Landarztquote-Studierende, etwa Zuschüsse während der Facharztausbildung oder finanzielle Unterstützung bei der späteren Niederlassung. Die Angebote unterscheiden sich je nach Bundesland.

    Dein Fahrplan ins Medizinstudium.

    Mit der richtigen Vorbereitung wird der TMS zur Chance – nicht zum Hindernis. Wir zeigen dir, wie du sie nutzt.

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